By Dr. Falk Steuer on Freitag, 15. August 2025
Category: Case Studies

Mittelstand: Nachhaltige Restrukturierung in einem Fractional Management-Einsatz

Branche: Maschinenbau

Funktion: General Management (Fractional Management als Projektleiter und Geschäftsführer)

Thema: Turnaround, Restrukturierung, Kommunikation

Umsatz: 10-30 Mio. Euro

Mitarbeiter: 20-100 (stark wachsend)

Hintergrund und Zielsetzung:

Ein Unternehmen des Maschinenbaus (Mittelstand / KMU) befand sich in einer Ergebniskrise. Diverse Bereiche der Unternehmung „funktionierten" nicht mehr. Der Hauptgrund lag darin, dass der Übergang von der Pionierphase in die Differenzierungsphase zu schnell stattgefunden hatte. Die vorliegende Situation war das Resultat aus mangelnder Prozess-, Struktur- und Führungsentwicklung. Die Organisation war schneller gewachsen als ihr Management und die „Kultur" darauf vorbereitet waren. Gerade das Managementteam verfügte (noch) nicht über das erforderliche Wissen und die notwendige Erfahrung, die Unternehmung wachstumskonform und auf professionelle, nachhaltige Weise zu gestalten.

Die Verantwortlichen der Unternehmung (einschliesslich Eigentümer) stellten fest, dass die Wettbewerbsfähigkeit des Unternehmens in kurzer Zeit nicht mehr gegeben sein würde. So plädierten sie für „Change- und Krisenmanagement" unter sofortigem Einsatz von modernen Instrumenten der Differenzierungsphase. Ein zentraler Wunsch war der nach einem Krisen-Quick-Check. Dies aus der Überzeugung heraus, dass eine rasche Sanierung der Unternehmung besser und auch geordnet verlaufen kann, wenn gleich zu Anfang ein Krisen-Quick-Check stattfindet, in welchem die Situation analysiert wird. Auf diese Art und Weise wird für alle Beteiligen auf transparente Weise ein Überblick geschaffen. Auch Lösungswege können fundiert und „neutral" aufgezeigt werden. Im Ergebnis wird dem Unternehmen wieder die strategische Richtung gegeben.

Wichtig war den Verantwortlichen aus Kulturgründen, dass alle Beteiligten in das Projekt einbezogen wurden (Motto: „Betroffene zu Beteiligten machen") und gemeinsam handeln. Man war sich sicher, dass nur mit dieser Hauptmaßnahme das Unternehmen gestärkt hervorgehen würde.

Aufgabenstellung:

Für diese Restrukturierungs-Aufgabe mit analytischen und operativen Komponenten, war ich als Projektleiter, auch gemeinsam mit einem CRO, für die Restrukturierungsaufgabe verantwortlich. Aufgrund der Grösse des Unternehmens und des zur Verfügung stehenden, limitierten Budgets erfolgte der Einsatz im Rahmen eines „Fractional Management"- Einsatzes, einer Sonderform des Interim Managements. Anders als klassische Interim Manager, die oft nur kurzfristig und mit einem engen Auftrag, etwa zur Überbrückung von Vakanzen oder in Krisensituationen, engagiert werden, sind Fractional Manager zwar über einen längeren Zeitraum als strategische Sparringspartner an der Seite des Unternehmens tätig – jedoch nur für wenige Tage in der Woche bzw. im Monat. Letzteres erfordert eine hohe Fokussierung auf die wichtigsten Themen, lässt den Einsatz des Fractional Managers in Summe jedoch wesentlich kostengünstiger werden. In diesen wenigen Tagen fokussiert sich der externe Experte auf die wichtigsten Veränderungen, begleitet Entwicklungsprozesse kontinuierlich und steht auch bei neu aufkommenden Fragestellungen zur Verfügung. Dadurch entsteht eine wertvolle Kontinuität in der Zusammenarbeit, die für langfristige Wirkung und nachhaltigen Unternehmenserfolg sorgt.

Erfolgsfaktoren in diesem Projekt:

Arbeitsschritte und Learnings:

Ergebnisse:

Zusammenfassung und Rückblick:

Im Rahmen eines Krisen-Quick-Checks konnte zunächst ein sinnvoller und auch gangbarer Sanierungsweg aufgezeigt werden. Dieser umfasste sowohl eine wirtschaftliche als auch eine juristische Einschätzung, um effizient und effektiv (aber auch „juristisch sicher") ans Ziel zu kommen. Der Einsatz dieses (relativ kostengünstigen und schnell umsetzbaren) Instruments hat sich in diesem Fall bewährt, zumal es wesentlichen Stakeholdern, insbesondere auf der Kapitalgeberseite, Sicherheit gab. Es sei erwähnt, dass erfahrene Berater praktische (und theoretische) Unterstützung bei der Abwägung anbieten können, ob es doch erforderlich ist, klassische Instrumente wie eine Sanierung im bestehenden Rechtsträger mit Sanierungskonzept und IDW S6-Gutachten, bzw. andere Alternativen oder ESUG bzw. StaRUG, zum Tragen kommen sollten.

Zudem hat es sich als ein Erfolgsfaktor erVwiesen, transparent vorzugehen und wesentliche Stakeholder-Interessen zu berücksichtigen: Lieferanten, Banken, PE-Gesellschaft, Kreditgeber, Kunden, Mitarbeitende etc. Für den Erfolg der Umsetzung war es wesentlich, dass die Kommunikation in allen verfügbaren Kanälen funktionierte. Viele Gespräche und Verhandlungen waren notwendig – und nicht immer einfach.

Somit hat es sich bewährt, in schwieriger wirtschaftlicher Situation systematisch vorzugehen und in eine saubere Analyse und operative Unterstützung bei der Umsetzung durch einen externen Manager zu investieren:

Das Unternehmen konnte wieder gerüstet in die Zukunft gehen. Der Einsatz von „nur" wenigen Tagen in der Woche war für den Fractional Manager zwar gerade am Anfang herausfordernd – auch wenn klar war, dass die Kosten für ihn die wesentliche und notwendige Begründung waren. Mit der Zeit spielte sich die Zusammenarbeit mit dem Management-Team jedoch immer mehr ein. So konnten Prioritäten gefunden und bearbeitet werden. In Summe: Die erwarteten Resultate in der Restrukturierung wurden erreicht, und die Grundsteine für nachhaltiges weiteres Wachstum und Profitabilität wurden gelegt. Alles bei überschaubaren Kosten.

Dr. Falk Steuer
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