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Case-Studies und Blogbeiträge von professionellen Interim Managern und Interim Managerinnen

KI-Recruiting in der Praxis: Die Suche nach "Udo 2"

Der Autor dieses Blogbeitrages ist "Udo 1" und musste seinerzeit aus der Leitung der Fachgruppe Strategisches Personalmanagement im BPM (Bundesverband der Personalmanager*innen) ausscheiden, weil er sich als freiberuflicher Unternehmens- und Personalberater sowie Interim Manager selbstständig gemacht hatte. Gesucht wurde daher von der Fachgruppe sein Nachfolger. Das Projekt bekam die Überschrift: "Die Suche nach Udo 2".

Die Fachgruppe hatte sich schon einige Zeit mit dem Thema KI in der Personalarbeit beschäftigt und in diesem Zusammenhang das KI-HR-Lab als unabhängige, ehrenamtlich betriebene Plattform gegründet (www.ki-hr-lab.com). Getreu dem Motto des Labs sollte die Nutzung einer KI-Software bei der Suche des Nachfolgers "Udo 2" helfen, um das Team in ähnlicher Weise zu ergänzen wie „Udo 1" das jahrelang tat. Das KI-HR-Lab hatte zuvor nachgewiesen, dass es technisch möglich ist, einen Recruiting-Prozess von der ersten Kontaktaufnahme bis zum Onboarding vollautomatisch zu absolvieren – ohne Einschaltung eines einzigen menschlichen Wesens (außer dem Kandidaten selbst). Wohlgemerkt: Technisch(!) ist es möglich, aber dies impliziert keineswegs, dass es unternehmens- und personalpolitisch so gewollt sein sollte.

Die Entscheidung fiel auf die Software "100 Worte". Das Tool vereint vorgeblich die Erkenntnisse aus Psychologie und Data Science, um auf Basis einer Motiv-Potenzial-Analyse Bewerber und Mitarbeiter zuverlässig zu verstehen und zu entwickeln. Im Recruiting soll das KI-gestützte Tool durch Augmented Writing Kunden befähigen, zielgerichtet Bewerber und ihre impliziten Motive anzusprechen. In der Teamentwicklung sollen die Kompetenzen des Teams dargestellt werden, um Heterogenität oder Homogenität herzustellen.

Alle BPM-Mitglieder wurden von der Fachgruppe eingeladen, sich bei Interesse an aktiver Mitwirkung über das Tool zu bewerben. Im Hintergrund wurde die Stellenausschreibung so formuliert, dass die persönlichen Eigenschaften von "Udo 1", die aus seinem persönlichen Bericht hervorgingen, entsprechend mit den „passenden" Begriffen schwerpunktmäßig abgebildet waren. Durch Bearbeitung und Beantwortung der Aufgaben wurde dann ein persönlicher Bericht für die jeweiligen Kandidaten erstellt und mit den Charakteristika von „Udo 1" verglichen.

Ergebnis: Zwar gibt es keinen „Udo 2" (und das ist auch gut so). ABER: Es gab seinerzeit ca. 15 Bewerbungseingänge. Zwei der Interessenten wurden schließlich zu stellvertretenden Fachgruppenleitern ernannt und anschließend auch offiziell von den BPM-Mitgliedern gewählt. Sie sind bis zum heutigen Tag im Amt und bilde  – nach allem, was man hört – ein exzellentes Team. Das KI-HR-Lab und die neue Fachgruppenleitung haben auf dem letzten Personalmanagementkongress in Berlin erneut auch einen ChatGPT-Workshop gehalten.

Zudem ist ein Leitfaden für den Einsatz von ChatGPT im Personalmanagement  – schauen Sie dort gerne mal rein – unter folgender Web-Adresse veröffentlicht worden:

https://ki-hr-lab.de/wp-content/uploads/2023/07/KI-HR-Lab-Tipps-fuer-die-Arbeit-mit-Chat-GPT-im-HR-Bereich.pdf

Udo Fichtner
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Sonntag, 28. April 2024

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