UNITEDINTERIM Blog

Case-Studies und Blogbeiträge von professionellen Interim Managern und Interim Managerinnen

5 Thesen: Wie Sie als Interim Manager in 3 Jahren noch Geld verdienen

Dr. Harald Schönfeld - Geschäftsführer UNITEDINTERIM
Selbst nach 15 Jahren in der Branche gibt es Momente, in denen Schuppen von den Augen fallen. Die Charts des Webinars „Basiswissen Big Data und Künstliche Intelligenz für Interim Manager" waren ein Auslöser. Der aktuelle Studienbericht „Weiterbildung für die digitale Arbeitswelt" ergänzt das. Es stehen dramatische Veränderungen an.

Nur solche Interim Manager, welche Konsequenzen aus den folgenden Thesen ziehen, werden in 3 Jahren noch eine Chance am Markt auf lukrative Projekte haben. Der Rest geht mit seinem Angebot schlichtweg am Bedarf vorbei oder findet nur noch in schlecht bezahlten Nischen ein Projekt. Gerne können Sie in einem Kommentar (unten) darauf antworten:

1. Die Nachfrage bei den Kunden wird hybrid: Grundsätzlich steigt der Bedarf an daten- und technologiekompetenten Managern. Zunehmend mehr Aufgaben erfordern dabei „hybride" Kompetenzen. (Beispiel: Finanzchef mit KI-Kenntnissen, datenanalytisch fitte Vertriebler oder Marketingprofis). Was für festangestellte Manager gilt, das gilt auch für Interim Manager.

2. Der Mittelstand wird Kernzielgruppe: Alle Unternehmen stehen vor umfassenden Veränderungen (Stichwort: Digitale Transformation). Im Mittelstand besteht jedoch die Herausforderung in besonderer Schärfe, weil interne festangestellte Manager entweder nicht über die erforderlichen neuen digitalen Kompetenzen verfügen oder bereits durch ihr Tagesgeschäft sowie andere Projekte voll ausgelastet sind. Attraktive Großunternehmen tun sich leichter, gesuchte Talente notfalls sogar auf globaler Ebene zu finden oder kostspielige interne Qualifikationsmaßnahmen durchzuführen. Der Mittelstand ist darauf angewiesen, die Unterstützung durch externe Experten einzukaufen. Teure „Beraterteams" kann man sich jedoch nicht leisten. Interim Manager sind daher eine ideale und flexibel Lösung, die sofort zur Verfügung steht und nur solange bezahlt werden muss, wie sie gebraucht wird.

3. Ohne digitale Vertriebskanäle und permanentes Marketing geht kaum noch etwas: Kunden suchen Interim Manager zwar durchaus noch auf traditionelle Weise im persönlichen Beziehungsnetz, aber verstärkt und zunehmend in digitalen Kanälen. Interim Manager müssen daher dafür sorgen, dass sie dort wahrgenommen werden (Stichwort: Awareness im Internet). Als Einzelkämpfer geht man ohne die Hebelwirkungen von spezialisierten Plattformen oder Social Media unter. Zudem muss ein Kunde verstehen, worin der Wertschöpfungsbeitrag des jeweiligen Interim Managers besteht und warum das für ihn wichtig ist (Stichworte: Relevanz und Bezug zu konkreten Problemstellungen beim Kunden). All das stellt höhere – und zwar professionelle - Anforderungen an das Marketing und den Vertrieb in eigener Sache. Es entsteht ein permanenter Kernprozess, der nicht nur saisonal, also in Zeiten betrieben werden darf, in denen ein Interim Manager oder eine Interim Managerin auf der Suche nach einem Folgeprojekt ist.

4. Interim Manager „first": Die eigene digitale Transformation ist ein notwendiger (Vor-) Prozess, um anschließend eine gut bezahlte Leistung beim Kunden erbringen zu können. Digitale Kompetenz ist geradezu eine Grundvoraussetzung, um die vorliegende Situation und die angestrebte Lösung des Kunden zu verstehen und (als Führungskraft) wichtige Entscheidungen in fundierter Weise treffen zu können. Wie soll auch sonst Akzeptanz bei Mitarbeitern erreicht werden?! Die größte Herausforderung, wenn Interim Manager der heutigen Generation sich dem Thema der Digitalisierung nähern, ist zunächst mangelnde Orientierung beim Lernen. Es ist nicht leicht, zu beurteilen, was wichtig ist und was neu gelernt werden muss. Darüberhinaus ist dies eine Arbeit, die viel Selbstdisziplin erfordert.

5. Die 4-Felder-Wirtschaft als Weg zum nachhaltigen Erfolg: Ein Interim Manager muss gleichzeitig seine gesamte Wertschöpfungskette auf den folgenden Feldern im Auge haben: (1) „F&E", d.h. Weiterbildung in eigener Sache, (2) „Produktion", d.h. vor Ort beim Kunden tätig sein, (3) „Marketing & Vertrieb", d.h. ständiges Optimieren der eigenen Marke und zunehmende Nutzung effizienter digitaler Kanäle für hochwertige Vernetzung sowie (4) „Maintenance", d.h. Erholung & Regeneration (körperlich-seelisch).

Zum Thema Geld:

Vor allem die Neugierde auf Neues und die Bereitschaft zu lernen wird vom Markt wertgeschätzt und honoriert. Ihre jahrzehntelange Berufs- und Lebenserfahrung als Interim Manager und neu gewonnenes Wissen im digitalen Bereich finden neue, ungeahnte Synergien. Das potenziert sich und steigert Ihren Marktwert erheblich. Im Webinar wurde sogar von bis zu 50 Prozent höheren Tagessätzen gesprochen! Zumindest: Sie werden signifikant häufiger in die engere Wahl (Shortlist) für neu ausgeschriebene und zu besetzende Projekte einbezogen, bei denen immer häufiger hybride Kompetenzen gefragt sind.

Was tun? Zumindest „Digitale Quick-Wins" realisieren!

Selbst, wenn ich als Interim Manager in einem Projekt voll engagiert bin, darf es nicht mehr heißen: „Am Abend sitze ich im Hotel, bin platt und muss mich ausruhen", sondern: „Ich nutze die freie Zeit produktiv mit Lernen, aktiver Regeneration sowie Arbeit an meiner Marke und Qualität meiner Vernetzung." Es gibt genug (Online-) Angebote!

Mein Kollege Jürgen Becker von UNITEDINTERIM, den ich als digital sehr affin schätze, sieht persönlich folgende „7 Digitale Quick-Wins" für Interim Manager: 

1. Spendieren Sie Ihren Mails eine professionelle Signatur – mit allen Kontaktdaten einschließlich des Links auf Ihr Profil bei UNITEDINTERIM.
2. Investieren Sie in eine moderne Website mit klaren Aussagen zu Kundennutzen und eigenem Wertschöpfungsbeitrag  – und aktualisieren Sie mindestens vierteljährlich.
3. Bringen Sie klare Aussagen zur eigenen Positionierung bei XING und LinkedIn – und keine Allgemeinplätze ("Suche interessante Kontakte").
4. Schreiben Sie ein eigenes Blog als "Content-Maschine" zu Ihrem Spezialgebiet – mindestens 14-tägig; wenn Sie das nicht leisten wollen, dann fahren Sie "Huckepack" auf dem regelmäßigen Content Ihrer Kollegen durch sporadische Beiträgen im Blog von UNITEDINTERIM, die für Sie zusätzlich beworben werden.
5. Eröffnen Sie ein Twitter-Account – und teilen Sie alles zu Ihrem Spezialgebiet und alles, was für Ihre Kunden und Ihre Kollegen relevant sein kann - keine "Katzenbilder".
6. Machen Sie erste, vorsichtige Gehversuche bei Facebook, einem Markt mit deutlich über 2.3 Mrd. Menschen – und lernen Sie, wie der momentane Marktführer in Social Media funktioniert.
7. Seien Sie mutig und machen Sie ein kurzes Video über sich selbst – im Zweifel über Ihr Smartphone – und zeigen Sie sich modern denkend bei UNITEDINTERIM und bei YouTube​.

Dr. Harald Schönfeld, Geschäftsführer UNITEDINTERIM GmbH
Experte für die Arbeit von Führungskräften auf Zeit
Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!
Was ist wichtig, wenn Sie über Digitalisierung nac...
Worauf kommt es beim Verkauf an?
 

Kommentare 1

admin am Freitag, 21. Dezember 2018 10:36

Toller Beitrag, Herr Schönfeld! Hierzu möchte ich ein paar Ergänzungen machen:

1. Die Entstehung von hybriden Kompetenzen ist eine gesamtgesellschaftliche Entwicklung. Hierzu habe ich aktuell einen sehr interessanten Beitrag gelesen: https://medium.com/accelerated-intelligence/modern-polymath-81f882ce52db
2. Als sechste These möchte ich ergänzen: Vernetzung. Ihre "7 Digitalen Quick-Wins" zahlen auf genau dieses Konto ein. Nur der breit vernetzte Interim-Manager wird in Zukunft eine Chance haben. Und zwar nicht nur vernetzt mit gleichgesinnten, sondern a. mit anderen Interim-Managern, die über komplementäre Fähigkeiten verfügen und b. mit "dem Markt" im weitesten Sinne - Mittelständlern sowie Zuliefereren allen Coleurs.

So wird der Interim-Manager zu einer Art "Allzweckwaffe", der nicht nur über hybride Kompetenzen verfügt, sondern bei Bedarf bei einem Interimeinsatz "eine Armee" auf die Beine stellen kann, um ein bestimmtes Kundenproblem zu lösen. Denn auch hier haben Mittelständler einen großen Nachholbedarf: sich weit über ihr angestammtes Terrain hinaus zu vernetzen, um unvorhergesehene Herausforderungen effizient meistern zu können.

Toller Beitrag, Herr Schönfeld! Hierzu möchte ich ein paar Ergänzungen machen: 1. Die Entstehung von hybriden Kompetenzen ist eine gesamtgesellschaftliche Entwicklung. Hierzu habe ich aktuell einen sehr interessanten Beitrag gelesen: https://medium.com/accelerated-intelligence/modern-polymath-81f882ce52db 2. Als sechste These möchte ich ergänzen: Vernetzung. Ihre "7 Digitalen Quick-Wins" zahlen auf genau dieses Konto ein. Nur der breit vernetzte Interim-Manager wird in Zukunft eine Chance haben. Und zwar nicht nur vernetzt mit gleichgesinnten, sondern a. mit anderen Interim-Managern, die über komplementäre Fähigkeiten verfügen und b. mit "dem Markt" im weitesten Sinne - Mittelständlern sowie Zuliefereren allen Coleurs. So wird der Interim-Manager zu einer Art "Allzweckwaffe", der nicht nur über hybride Kompetenzen verfügt, sondern bei Bedarf bei einem Interimeinsatz "eine Armee" auf die Beine stellen kann, um ein bestimmtes Kundenproblem zu lösen. Denn auch hier haben Mittelständler einen großen Nachholbedarf: sich weit über ihr angestammtes Terrain hinaus zu vernetzen, um unvorhergesehene Herausforderungen effizient meistern zu können.
Freitag, 29. März 2024

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