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Case-Studies und Blogbeiträge von professionellen Interim Managern und Interim Managerinnen

Messtechnik: Erfolgreiches Carve-out mit sofortiger Profitabilität

Branche: Automatisierungs-, Mess-, Steuer- und Regeltechnik

Linie: General Management - Projektleiter

Thema: Unternehmensverlagerung, Carve-Out, Restrukturierung

Umsatz: 15 Mio. Euro

Mitarbeiter: 120

AUSGANGSSITUATION:

Ich wurde von einem mittelständischen Unternehmen der elektrischen Messtechnik als Projektleiter Unternehmensverlagerung/carve-out beauftragt. Das Unternehmen bestand aus zwei Produktionsstandorten in D und war Teil einer international operierenden Unternehmensgruppe mit Shared Service-Verbindungen in die Gruppe. F&E sollte nach UK, Produktion, Versand und Logistik in die Slowakei an verbundene Gesellschaften der Gruppe ausgelagert werden. Beide Produktionsstandorte sollten geschlossen werden, die verbleibende Vertriebsgesellschaft incl. Auftragsabwicklung sollte an einen verkleinerten Standort in D umziehen. Über einen Sozialplan und eine zu gründende Auffanggesellschaft war geplant, sich von ca. 75% der deutschen Belegschaft zu trennen.

Hintergrund war eine wenige Monate zuvor getätigte Übernahme des Unternehmens durch eine Luxemburger Private Equity-Gesellschaft.

LÖSUNGSWEGE:

Budget, Terminplanung und erforderliche Einsparungen waren bereits grob geplant und wurden von mir fortlaufend überprüft und angepasst. Ich baute die Projektorganisation nach PMI-Kriterien auf, stellte das Team aus notwendigen Mitarbeitern des Unternehmens zusammen, die neben ihren operativen Aufgaben in die Projektorganisation integriert wurden. Integriert wurden auch die jeweiligen „Empfänger"-Projektverantwortlichen der jeweiligen Ländergesellschaften, sowohl per Audio als auch persönlich am deutschen Standort. Insbesondere die zusätzliche Integration von Produktion, Lager, Versand und Logistik in der Slowakei machte auch meine persönliche Anwesenheit vor Ort in unregelmäßigen Abständen notwendig. Teil der Aufgabe war auch die Vertragsgestaltung mit einem externen Logistikpartner vor Ort.

Die jeweiligen Workstreams mit den entsprechenden Projektaufgaben, Verantwortlichkeiten und Terminvorgaben wurden von mir und dem Team erstellt und für das Reporting an das Steuerungskomitee aufbereitet. Wichtig war hier auch eine Sparrings-Partnership zwischen Projektleitung und „Investment Planning Operations" ca. alle 3 Wochen über den Projektstand bzw. -Fortschritt für den Projekterfolg „on-time in-full".

Das Reporting des Projektfortschritts der Teammitglieder erfolgte 14-tägig im Rahmen einer von mir erstellten Besprechungsstruktur mit Anwesenheit analog vorgegebener Zeitfenster.

Große Herausforderungen bestanden in der Integration der Stücklisten und ERP-Stammdaten in der Empfänger-Gesellschaft, erschwert durch die Nutzung unterschiedlicher ERP-Systeme. Dies wurde jedoch erreicht durch grosses Engagement und viel Fleißarbeit, unter Einbeziehung der jeweiligen IT auf beiden Seiten.

ERGEBNISSE:

Nach Verhandlung mit den Arbeitnehmer-Vertretern und Bekanntgabe, welche Mitarbeiter über den Sozialplan das Unternehmen verlassen müssen, machte sich Unruhe breit und die Motivation drohte massiv abzusinken. Lange Betriebszugehörigkeiten verursachten grosse Ängste aufgrund des Wegfalls langjähriger Sozialstrukturen. Durch eigene Betroffenheit mit einer Unternehmensschliessung, des Einsetzens einer Auffanggesellschaft sowie durch viele Coaching-Gespräche meinerseits mit den Betroffenen über „ Zukunft und Chancen nach dem Ausscheiden", blieben sehr viele Mitarbeiter nicht nur bis zum Ende „bei der Stange", sondern es konnte ihnen auch wieder eine Perspektive gegegeben werden. Für über 90% der betroffenen Mitarbeiter konnte ein neues, unbefristetes Arbeitsverhältnis, oft sogar in unmittelbarer Nähe, gefunden werden.

Die Unterstützung aller Beteiligten, auch derjenigen die das Unternehmen verlassen mussten, war trotz hoher Arbeitsbelastung sehr groß. Die Restrukturierung konnte daher erfolgreich umgesetzt werden.

Besonders bedeutend hierfür war aus meiner Sicht ein etabliertes, vertrauensvolles Betriebsklima und der offene, wertschätzende Umgang der Führungskräfte mit ihren Mitarbeitern.

Das Mandat wurde im geplanten Zeitrahmen nach 15 Monaten abgeschlossen. Budget und Einsparungen wurden eingehalten.

Die Gewinnzone wurde unmittelbar nach der Restrukturierung erreicht. Bereits nach 1,5 Jahren war die Profitabilität so gut und stabil, dass das Unternehmen an einen Marktführer mit ähnlichem Portfolio verkauft werden konnte, obwohl dies erst 3 Jahre nach der Restrukturierung geplant war.

Michael Weimar
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Dienstag, 19. März 2024

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